Akupunkturmeridiane und Organuhr
Das Meridiansystem:
Nach Auffassung der traditionellen chinesischen Medizin sind die Meridiane die Leitbahnen, durch die Lebensenergie , das heisst: Chi/ Ki hindurchfließt.
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht der traditionellen Meridiane mit Angabe der Yin/Yang-Qualität , der Wandlungsphase und die Anzahl der Meridianpunkte.
In Yin-Meridianen fließt die Energie von unten nach oben, in Yang-Meridianen von oben nach unten.
Bezeichnung | Yin/ Yang | Wandlungsphase | Anzahl der Punkte | Blase | Yang | Wasser | 67 | Niere | Yin | Wasser | 27 | Gallenblase | Yang | Holz | 44 | Leber | Yin | Holz | 14 | Magen | Yang | Erde | 45 | Milz | Yin | Erde | 21 | Dickdarm | Yang | Metall | 20 | Lunge | Yin | Metall | 11 | 3 fach Erwärmer | Yang | Feuer | 23 | Herzkreislauf | Yin | Feuer | 9 | Dünndarm | Yang | Feuer | 19 | Herz | Yin | Feuer | 8 |
|
Ich finde, dass durch die getrennte Abbildung der Meridiane häufig der Eindruck entsteht, dass es so etwas wie Straßen von A nach B sind. Aber sie gehen einer in den anderen über, bilden einen einzigen Energiekreislauf, in dem jeder seine Hauptverkehrszeit hat, dargestellt mit der Organuhr. |
Jeder Meridian, jedes Organ zeigt im Laufe des Tages einen maximalen und einen minimalen energetischen Ladungszustand, was als "Maximalzeit" oder "Hochzeit" und entsprechend "Minimalzeit" oder "Minuszeit" bezeichnet wird.
Jeder Meridian wird für zwei Stunden maximal mit Qi durchflutet, und genau zwölf Stunden später ist seine Energie am schwächsten.
Der Lungen-Meridian beispielsweise hat seine maximale Zeit zwischen 3 und 5 Uhr morgens und seine schwächste Energieaufladung zwischen 15 und 17 Uhr nachmittags.
Organ | Maximalzeit | Minimalzeit | Lunge | 03-05 | 15-17 | Dickdarm | 05-07 | 17-19 | Magen | 07-09 | 19-21 | Milz
Pankreas | 09-11 | 21-23 | Herz | 11-13 | 23-01 | Dünndarm | 13-15 | 01-03 | Blase | 15-17 | 03-05 | Niere | 17-19 | 05-07 | Perikard | 19-21 | 07-09 | 3fach Erwärmer | 21-23 | 09-11 | Gallenblase | 23-01 | 11-13 | Leber | 01-03 | 13-15 |
Ein Yang-Zustand (Energieüberfülle) zeigt sich u. a. in Form von Unruhe, Verkrampfungen oder Schmerzen im Verlauf des Meridians oder im zugehörigen Organ.
Nächtliches Erwachen zwischen ein und drei Uhr mit Schwierigkeiten, wieder einzuschlafen, ist typisch für einen Yang-Zustand der Leber. Gallenkoliken, als Folge eines extremen Yang-Zustandes der Gallenblase, treten häufig um Mitternacht auf, desgleichen Asthma-Anfälle zwischen drei und fünf Uhr morgens.
Yin-Zustände zeigen sich meist als Schwächezustände. Zum Beispiel bei einem extremen Energiedefizit im Meridian Blase wird man z.B. regelmäßig gegen siebzehn Uhr so müde, daß man sich ins Bett legen muß.
Ein Yin-Zustand im Meridian Milz und Pankreas macht sich häufig als Leistungsabfall zwischen zehn und elf Uhr vormittags bemerkbar, verbunden mit dem Verlangen, etwas Süßes zu essen.
|